Der ehemalige russische Soldat Nikita Chibrin erzählt in einem Interview mit „CNN“ mit welcher Art von Menschen er in den Krieg gezogen ist. Im September desertierte Chibrin, der zur berüchtigten 64. Schützenbrigade gehörte. Die Brigade wird beschuldigt Kriegsverbrechen in einigen Städten begangen zu haben.
Chibrin erzählt von Kameraden, die eine Mutter und ihre Tochter vergewaltigt haben sollen, ohne vollständig bestraft worden zu sein. Die Kommandeure sollen nur die Schultern gezuckt haben, als sie von den Taten erfuhren. Die Vergewaltiger seien zur Strafe geschlagen worden. „Sie wurden nie dafür inhaftiert. Einfach gefeuert. Einfach auf dem Krieg entlassen. Das war’s!“ Nikita Chibrin über Kameraden. Seine Einheit habe Befehl gehabt, jeden zu töten, der Informationen über ihren Standort verraten konnte. „Wenn jemand ein Telefon in der Hand hatte – wir durften ihn erschießen. […] Es gibt Wahnsinnige, die es genießen, Menschen zu töten. Solche Wahnsinnigen sind dort aufgetaucht“.
Militärische Berichte des Deserteurs zeigen, dass sein Kommandant der „Metzger von Butscha“, Azatbek Omurbekov, ist. Chibrin sei bereit für eine Aussage gegen seine Einheit vor einem internationalen Strafgericht. Er selbst behauptet, keine Verbrechen begangen zu haben.