Ein geheimer Bericht des russischen Generalstabs wurde kurzzeitig auf der Webseite des Verteidigungsministeriums veröffentlicht. Der Bericht enthält brisante Informationen über die Probleme der russischen Armee und deren Rekrutierung von Soldaten im letzten Jahr. Nach kurzer Zeit wurde er wieder gelöscht, wie das Recherchenetzwerk „The Insider“ berichtet.
Der Mobilisierungsbeauftragte Jewgeni Burdinski beschreibt in dem Papier die zwei Hauptprobleme bei der russischen Rekrutierung. Zum einen habe das Militär Schwierigkeiten mit der „fehlenden Bereitschaft eines Teils der Gesellschaft zur Erfüllung der militärischen Pflichten“. Dabei spiele auch der „Informationsdruck“ der russischen Kriegsblogger eine Rolle, die in den Augen des Kreml zu schonungslos über Rückschläge berichten.
Auch wenn die Russen die Berichterstattung kontrollieren, scheinen die Berichte der Blogger die russischen Wehrpflichtigen abzuschrecken. Das zweite Problem laut dem Papier ist „die Bereitstellung von militärischer Ausrüstung und die Unterbringung des Personals“. Um diesen Mangel auszugleichen müsse man auf staatliche und private Unternehmen setzen. Im vergangenen Jahr häuften sich die Berichte, dass die Soldaten sich über schlechte Ausrüstung und mangelnde Ausbildung beschwerten.