Seit sechs Monaten versucht Russland bisher erfolglos die ukrainische Stadt Bachmut einzunehmen. Einige Gründe dafür offenbaren gleichzeitig die Schwächen der russischen Armee. Seit Monaten soll sich kein russischer Soldat mehr in Bachmut aufhalten, da Kreml-Chef Wladimir Putin die Einnahme der Stadt an Prigoschins Söldnergruppe „Wagner“ ausgelagert hat.
Prigoschin und dessen Privatarmee „PMC Wagner“ bombardieren Bachmut täglich mit ihren eigenen Luftwaffen und ihren eigenen Artillerie-Stellungen. Allerdings vermuten einige russische Armee-Blogger, dass die russische Armee-Führung nicht wolle, dass Prigoschin die Stadt einnimmt. Stattdessen hofften Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow auf eine Niederlage Prigoschins, um von eigenem Scheitern abzulenken. Die Rivalität gehe so weit, dass sich Wagner-Söldner beschwerten, nicht mehr genug Munition von der Armee zu erhalten.
Somit könnten sie ihre Offensive nicht mehr wie geplant ausführen. Zudem setze Prigoschins Strategie auf „Menschliche Wellen“ von ehemaligen Häftlingen, die bisher wenig gegen die ukrainische Verteidigung ausrichten konnten. Dabei sterben die allermeisten Soldaten, bevor sie gegnerische Stellung einnehmen können. Da sich Russlands Angriffe seit Monaten auf die Region Donezk konzentrieren, kann sich auch die ukrainische Vereidigungsmacht auf ein Gebiet fokussieren.