Ukrainische Ermittler haben offenbar acht Spione verhaftet, die Angriffsziele für das russische Militär ausgekundschaftet haben sollen. Wie der ukrainische Inlandsgeheimdienst SSU betonte, habe die Gruppe vor allem Nachschubwege und Umschlagplätze der ukrainischen Armee ausspioniert. „Die Agenten sammelten Informationen über Munitionslager, Stellungen und Checkpoints der ukrainischen Armee entlang der östlichen Front und in der Region Dnipropetrowsk. Sie gaben den Besatzern auch die Koordinaten strategisch wichtiger Brücken“, so die Mitteilung des SSU.
Die Gruppe habe zudem auch die Folgen russischer Luftangriffe festgehalten, wohl zur Korrektur für spätere Angriffe. Eigenen Angaben zufolge fanden die Ermittler auch ein Waffenversteck in der Region Charkiw, dass die Gruppe beim russischen Rückzug aus der Region zurücklassen musste. Offenbar wurde das Netzwerk von zwei Agenten des russischen Geheimdienstes FSB schon vor der Invasion aufgebaut und nach dem 24. Februar 2022 aktiviert.
Ihre gesammelten Informationen hatten die Spione wohl über Telegram sowie bei Reisen nach Russland weitergegeben. Im Gegenzug für ihre Spionage seien den Männern neue Posten unter der russischen Besatzung in Aussicht gestellt worden. Vier weitere Mitglieder werden aktuell wohl noch gesucht. Die mutmaßlichen Agenten sollen wegen Hochverrats angeklagt werden. Ihnen droht eine lebenslange Haftstrafe.