Die UN befürchten wohl, dass auf beiden Kriegsseiten Menschenrechtsverletzungen begangen werden. Offenbar haben sie Kenntnisse darüber, dass sowohl ukrainische als auch russische Truppen das humanitäre Völkerrecht verletzen.
Die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet berichtet von „zunehmenden Beweisen“ für ungesetzliche Tötungen und sogar Massenhinrichtungen der russischen Soldaten. Ihr Büro habe man über 300 Hinweise, dass Soldaten andere Personen außerhalb von Kampfhandlungen getötet hätten.
Doch auch die über 1.000 angenommenen Festnahmen von russischen Kollaborateuren in der Ukraine sei widerrechtlich. So sollen der ukrainische Geheimdienst SBU und die Polizei „nicht im Einklang mit den internationalen menschenrechtlichen Verpflichtungen“ vorgehen. In zwölf Fällen seien Personen sogar im ukrainischen Justizgewahrsam verschwunden.