Offenbar haben Wagner-Söldner einen ihrer eigenen Männer exekutiert und versucht, Verwandte zu erpressen, damit diese seine Leiche zurückkaufen. Das berichtet ein Militärhistoriker und Russland-Experte unter Berufung auf ihm vorliegende WhatsApp-Chats auf Twitter.
Demnach soll die Frau eines Soldaten einen anonyme Textnachricht bekommen haben, in der es hieß, ihr Mann sei als Deserteur erschossen worden. Der Mann saß zuvor im Gefängnis und war nach Kriegsbeginn zwangsrekrutiert worden. Der Unbekannte forderte 1.000 Dollar für Informationen über den Verbleib der Leiche.
„Ich kann Ihnen versichern, dass die Informationen zuverlässig sind. Einer der Mitglieder der Einheit […] hat ihn identifiziert. Entweder bleibt die Leiche hier, oder Sie nehmen sie selbst mit. Im Moment befindet sich die Leiche in einem Feldlazarett. Den genauen Ort kann ich aus Gründen der Sicherheit des Personals nicht nennen“, so ein Auszug aus dem Chatprotokoll. Die Familie ging allerdings nicht auf die Erpressung ein.
Kurz darauf wurde von den Wagner-Söldnern ein Video veröffentlicht, in dem der Mann sich lebend zeigte. Höchstwahrscheinlich sei die Erpressung von zwangs- rekrutierten Gefangenen der Wagner-Gruppe passiert, die damit ein zweifelhaftes Geschäftsmodell etablieren wollen. Wie der Militärhistoriker betonte, lege diese Geschichte nahe, „dass die Rekrutierung von Kriminellen zu mehr Verbrechen gegen die eigene Seite führt“.