Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg steht am Montagvormittag vor Gericht im südschwedischen Malmö. Ihr wird vorgeworfen, bei einer Protestveranstaltung der Umweltschutzgruppe „Ta tillbaka framtiden“ (Die Zukunft zurückgewinnen) den Anweisungen der Polizei nicht gefolgt zu sein.
Die Aktion fand im Juni statt und zielte darauf ab, die Zu- und Abfahrtswege des Ölhafens von Malmö zu blockieren, um gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe zu protestieren. Damals weigerte sich Thunberg, den Ort der Blockade zu verlassen, als die Polizei sie dazu aufforderte. Nach schwedischem Strafrecht könnte ihr eine Höchststrafe von bis zu sechs Monaten Gefängnis drohen, doch in solchen Fällen würden in der Regel Geldstrafen verhängt, so Staatsanwältin Charlotte Ottosen gegenüber „AFP“.
Die 20-jährige Thunberg hatte bereits im Alter von 15 Jahren begonnen, sich freitags während der Schulzeit vor dem schwedischen Parlament in Stockholm zu setzen. Damit demonstrierte sie für wirksamere Klimaschutzmaßnahmen. Ihr wöchentlicher Streik führte in kurzer Zeit zu der globalen Protestbewegung „Fridays for Future“. Thunberg beendete ihre Schulstreiks im Juni nach ihrem Schulabschluss, setzt sich aber weiterhin dafür ein, dass Regierungen mehr zur Eindämmung der globalen Erwärmung unternehmen.