Die Schauspielerin Margit Carstensen ist am Donnerstag im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus im schleswig-holsteinischen Heide verstorben. Dies gab ihre Agentin unter Berufung auf die Familie am Freitag bekannt.
Zu Carstensens letzten Auftritten zählte ihre Rolle in der „Tatort“-Folge „Wofür es sich zu leben lohnt“ im Jahr 2016. Die gebürtige Kielerin hatte viele Jahre zurückgezogen in einem kleinen Dorf bei Heide gelebt. Ihre gesundheitlichen Probleme hinderten sie daran, weiterhin Rollen anzunehmen. Durch ein seit Jahren bestehendes Lungenemphysem hatte die starke Raucherin, die durch Fassbinders Film „Martha“ Berühmtheit erlangte, Atemprobleme.
Nach ihrem Schauspielstudium trat sie an verschiedenen Bühnen auf. Von 1965 bis 1969 gehörte Carstensen etwa zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. 1969 wechselte sie an das Theater in Bremen, wo sie den Theaterautor und Filmemacher Rainer Werner Fassbinder kennenlernte und mit ihm diverse Filme drehte. Carstensen erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Götz-George-Preis 2019 für ihr Lebenswerk, und 1973 wählte die deutsche Filmkritik sie zur besten Schauspielerin des Jahres.