Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat bekanntgegeben, dass er die Zusammenarbeit mit dem Rammstein-Sänger Till Lindemann mit sofortiger Wirkung beendet.
Auslöser für diesen Schritt waren offenbar nicht die Vorwürfe sexueller Übergriffe im Zusammenhang mit Konzerten von Lindemanns Band, sondern ein Sex-Video. Das verlagseigene Buch „In stillen Nächten“ von Lindemann spielt eine Rolle in dem Video, in welchem der Sänger „sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert“, so Verlegerin Kerstin Gleba. Sie sagte, dass der Verlag die öffentlich gewordenen Vorwürfe gegen Lindemann mit Erschütterung verfolgt habe und äußerte ihr Mitgefühl sowie ihren Respekt für die betroffenen Frauen. Auch Rammsteins Gedichtband „100 Gedichte“ erschien in dem Verlag. Darin seien Vergewaltigungsphantasien vorzufinden. Laut Verteidigern des Musikers liege jedoch eine Trennung zwischen dem Autor und dem lyrischen Ich vor. Der Verlag selbst sieht diese Trennung nun nicht mehr gegeben.