Der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak trat Berichten zufolge am Montag als Hauptredner auf einer Veranstaltung des rechtsextremen Politikers Slawomir Mentzen auf. Der Vorfall wurde von dem polnischen antirassistischen Verein „Nie wieder“ öffentlich gemacht.
Demnach sollte die Veranstaltung eigentlich ein Treffen zum Netzwerken sein. Sie entpuppte sich jedoch als Wahlkampfvorbereitung für die rechtsextreme und EU-kritische Partei „Konfederacja“, die bei den polnischen Wahlen eine wichtige Rolle spielen könnte. Der europäische Fußballverband UEFA hat inzwischen eigene Ermittlungen eingeleitet und betont, dass die gesamte Fußballgemeinschaft die von der fraglichen Gruppe vertretenen Werte verabscheue und die Vorwürfe sehr ernst nehme. Marciniak hat sich bisher nicht zu seinem Auftritt bei der Veranstaltung geäußert, sondern allgemein Stellung bezogen. Auf eine Anfrage des Vereins „Nie wieder“ sagte er: „Als langjähriger internationaler Fußballschiedsrichter stehen für mich Fairplay und Respekt gegenüber anderen Menschen immer an erster Stelle und ich möchte diese höchsten Werte an andere weitergeben. Ich halte mich immer von Anzeichen von Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz fern.“
Ob der 42-Jährige das Champions-League-Finale am 10. Juni zwischen Manchester City und Inter Mailand pfeifen wird, dürfte derzeit fraglich sein. Die UEFA kündigte eine weitere Stellungnahme für Freitag an, sobald die Fakten geprüft seien und weitere Informationen vorlägen.