In ihrer ersten öffentlichen Rede seit sechs Monaten hat die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt. Zwar wolle sie als Bundeskanzlerin außer Dienst keine Einschätzungen von der Seitenlinie abgeben, so Merkel.
Doch Russlands Einmarsch in das Nachbarland markiere einen eklatanten Bruch des Völkerrechts in der europäischen Geschichte. „Meine Solidarität gilt der von Russland angegriffenen, überfallenen Ukraine und der Unterstützung ihres Rechts auf Selbstverteidigung“, so Altkanzlerin Merkel. Sie unterstütze alle entsprechenden Anstrengungen der Bundesregierung, „dass diesem barbarischen Angriffskrieg Russlands Einhalt geboten wird“.
Merkel sprach beim Abschied des langjährigen DGB-Chefs Reiner Hoffmann in Berlin vor 200 Gästen. Noch könne niemand seriös einschätzen, wie weitreichend die Folgen des Krieges sein werden, so Merkel. Vor allem für die Ukraine würden sie jedoch erheblich sein, betonte die Altkanzlerin. Butscha stehe „stellvertretend für dieses Grauen“, sagte sie mit Blick auf die Menschenrechtsverletungen.