Wegen Widerstand aus Ungarn verzichtet die EU vorerst auf Sanktionen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill. Das sechste EU-Sanktionspaket wurde am Donnerstag von den EU-Staaten gebilligt, allerdings ohne die geplanten Sanktionen gegen Patriarch Kirill.
Das Sanktionspaket enthält auch ein Öl-Embargo. Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hatte seine Zustimmung zu einem Öl-Embargo wochenlang verweigert. Nach wochenlangem Streit war eine Einigung über das Embargo erzielt worden. Doch Ungarn forderte überraschend weitere Änderungen. Insbesondere die Strafmaßnahmen gegen Kirill wollte Ungarn verhindern.
Der Boykott gegen Öllieferungen aus Russland sieht vor, ab 2023 auf dem Seeweg kein Öl mehr in die EU zu lassen. Lediglich Ungarn, die Slowakei und Tschechien sollen wegen ihrer großen Abhängigkeit noch russisches Öl über die Druschba-Pipeline importieren dürfen.