Die Unentschlossenheit zur Panzerlieferungen von Bundeskanzler Olaf Scholz wird in unzähligen US-Zeitungen scharf kritisiert. Sowohl in der linksliberalen Presse als auch in konservativen Blättern sind die meisten Reaktionen negativ. „Es ist, als ob eine Säure allmählich jede Schicht von Vertrauen zerfrisst. Das Zögern Deutschlands könnte anhaltende Folgen für den Rest Europas haben“, so ein hochrangiger Nato-Diplomat gegenüber „CNN“. So hätten deutsche Panzer vor 80 Jahren auch Ukrainer getötet. Nun könnten sie sie gegen die „barbarischen russischen Angriffe verteidigen“.
„Deutschland wird von der NATO beschützt und hat gleichzeitig Wirtschaftsbeziehungen zu fragwürdigen Partnern. Dazu wird Deutschland nun zur Rede gestellt. Jetzt muss sich das Land entscheiden“, berichtet „CNN“. Die Beschlüsse der Bundesregierung würden in den kommenden Jahrzehnten eine zentrale Rolle in den Sicherheitsfragen für den gesamten Kontinenten spielen. Das konservativ gerichtete „Wall Street Journal“ sieht durch Berlins Unentschlossenheit „eine wachsende Kluft zwischen den Verbündeten sowie zunehmende Frustrationen“.
Die liberale „New York Times“ berichtet ebenfalls vom „steigenden Frust“ angesichts der Haltung zu Kampfpanzer-Lieferungen der Bundesregierung. „Das deutsche Zögern lässt sich mit einem Wort erklären: Geschichte. Deutsche wollen als Partner gesehen werden, nicht als Angreifer“, berichtet Steven Sokol vom „American Council on Germany“ in der „New York Times“. Der ehemalige deutsche General Heinrich Brauss warnte vor einer kompletten Weigerung Deutschlands. Diese hätte „katastrophale Folgen für den Ruf Deutschlands“ und werde „das Vertrauen in Deutschland als NATO-Verbündeter ganz erheblich schmälern“.