Lange galt Kasachstan als engster Verbündeter Russlands. Doch jetzt scheint die Beziehung ernsthafte Risse zu bekommen. Der russische Propaganda-Apparat warf dem Land sogar vor, sich mit den USA zu verbünden. Dem vorausgegangen war ein Besuch des US-Außenministers Antony Blinken.
„Der kasachische Präsident Toqajew versucht schon seit langer Zeit, sich von Russland sanft aber beschlossen zu distanzieren“, so der Russland-Experte Sergej Sumlenny gegenüber „Bild“. Auch die Fachzeitschrift „Foreign Policy“ bemerkte, wie sehr Kasachstan darum bemüht ist, sich von Russland zu distanzieren. „Kein einziger Beamter in Kasachstan hat seit der Invasion in die Ukraine seine Unterstützung für Moskau zum Ausdruck gebracht – nicht einmal, um Verständnis zu äußern“, so ein Auszug.
Zudem habe Kasachstan „die selbsternannten Republiken in der ukrainischen Donbass-Region nicht anerkannt“ und helfe „Russland nicht, Wirtschaftssanktionen zu umgehen“. „Kasachstan hat jegliche Anzeichen von Unterstützung für den Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die Ukraine in der kasachischen Gesellschaft bekämpft, indem es russische Militärpropagandasymbole verboten und die Parade zum Tag des Sieges am 9. Mai abgesagt hat“, schrieb „Foreign Policy“.