Offensichtlich gibt es in den linken Parteireihen ordentlich Ärger. Jüngsten Ereignissen zufolge habe sich wohl die umstrittene frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht schlecht über einen Genossen geäußert.
In einer SMS habe sie sich über den thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow beschwert. In der internen SMS äußerte sich die Politikerin laut „Welt“ und „Spiegel“ jetzt aber mit deutlicher Kritik: „Es ist schon das zweite Mal, dass Ramelow Klaus und mich als Putin-Propagandisten bezeichnet und in einem Atemzug mit Höcke nennt.“
Gemeint sind Klaus Ernst, früherer Parteichef der Linken und Björn Höcke, Landesparteichef der AfD in Thüringen. Höckes Landesverband gilt als der extremste der AfD, er selbst gilt beim Verfassungsschutz als Rechtsextremist. Weiter heißt es in der Privatnachricht, dass Ramelow weiter gegen sie hetze, wenn keiner widerspreche: „Natürlich kann man das alles widerspruchslos hinnehmen. Man darf sich dann nur nicht beschweren, wenn zumindest ich mit diesem Laden nichts mehr zu tun haben will.“
Wagenknecht ist demnach in der Energiekrise anderer Meinung als die Parteispitzen. Sie beschuldigt die Bundesregierung, einen „Wirtschaftskrieg“ gegen Moskau zu führen, „der uns mehr schadet als Russland“. Zudem wirbt sie für die Öffnung der Pipeline Nord Stream 2.
Ramelow kritisierte Wagenknechts Aussage daraufhin in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Da findet Kriegspropaganda einen dankbaren Abnehmerkreis […]. Man verdreht Ursache und Wirkung und merkt gar nicht, dass man damit Teil der russischen Kriegsstrategie wird.“