Zypern hat nach Angaben einer Aufsichtsbehörde in den letzten Jahren massenweise illegale Staatsbürgerschaften vergeben. Wie die staatliche Kontrollbehörde Zyperns mitteilte, hätten von 2007 bis 2020 hätten 3.517 Menschen und 3.810 ihrer engen Verwandten die Staatsbürgerschaft erhalten. Davon sollen viele „illegale Einbürgerungen“ gewesen sein.
Die Behörde veröffentlichte einen Untersuchungsbericht. Für den sogenannten „Goldenen Pass“ mussten die Antragsteller auf Zypern mindestens 2,5 Millionen Euro investieren. Die Vergabepraxis war in der EU stark kritisiert worden. Die Ausgaben summierten sich auf 9,7 Milliarden Euro, wie Zyperns Präsident Nikos Anastasiadis mitteilte.
Unter den Menschen, die den zyprischen Pass erhielten, waren Medienberichten zufolge auch russische Oligarchen. Ihnen wurden die Papiere bereits wieder entzogen. Illegal war die Vergabe der Pässe an sich nicht. Große Empörung löste jedoch ein Bericht des TV-Senders „Al Jazeera“ aus, der zeigte, wie hohe Staatsvertreter dabei vorgingen.