Jeder hat es schon mal gesehen: ein Windrad, das sich nicht dreht. Doch warum stehen manche Windräder still? Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der naheliegendste Grund ist Windstille, da die Anlagen eine kontinuierliche Windgeschwindigkeit von etwa drei Metern pro Sekunde benötigen. Auch einzelne Böen können die Rotoren nicht in Bewegung versetzen. Die Windverhältnisse können sich zudem innerhalb kleiner Entfernungen stark unterscheiden. Bei zu starkem Wind ab Windstärke neun stellen sich die Anlagen außerdem aus Sicherheitsgründen automatisch ab.
Es gibt auch andere Gründe für den Stillstand von Windrädern, wie Tierschutzmaßnahmen, um Fledermäuse oder Vögel nicht zu stören, oder Begrenzungen für den Schattenwurf. Regelmäßige Wartungsarbeiten oder Reparaturen erfordern ebenfalls einen kompletten Stillstand der Anlagen. Manchmal steht die Windenergieproduktion still, weil es zu viel Stromangebot gibt oder negative Strompreise herrschen. Eine Einspeisung ins Netz würde dann Verluste für die Betreiber des Windrades bedeuten. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 5,8 Milliarden Kilowattstunden Windstrom nicht eingespeist, was etwa einem Prozent des Gesamtstromverbrauchs entspricht.