Bei gigantischen Marmorstatuen ist das Glied des Mannes oftmals sehr klein dargestellt. Doch warum ist das so? Wir erklären, was dahinter steckt. Grundsätzlich hatte die Antike ein anderes Verständnis was die Männlichkeit betrifft, so die Kunsthistorikerin, Ellen Oredsson. Große Genitalien wurden in der Antike als „töricht, lüstern und hässlich“ wahrgenommen. Kleinere Größen wurden wiederum als ästhetisch angesehen.
Ein idealer Mann aus der Antike zeichnet sich durch Intellekt aus und wurde nicht an seinen körperlichen Maßen gemessen. Zwar schenkte man im 19. Jahrhundert der Kunst aus der Antike Aufmerksamkeit, jedoch war die Mehrheit der Menschen eher prüde veranlagt, so Kunstwissenschaftler Peter Webb. In der Zeit der Klassik ging man soweit, dass man den Statuen teilweise die Genitalien abschlug. Stets bedacht, die Betrachter der Kunst nicht zu traumatisieren. Queen Victoria veranlasste, dass man an ein Replik der David-Skulptur von Michelangelo, im Victoria and Albert Museum in London, ein Feigenblatt anbringen ließ. Erst 1912 wurde veranlasst das Feigenblatt wieder abzunehmen.
