Seit über zwanzig Jahren steht der Süßstoff Aspartam im Verdacht, Krebs auslösen zu können. Nun wurde die Substanz von der IARC als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Die IARC, die zur Weltgesundheitsorganisation gehört, begründete ihre Einschätzung mit begrenzten Hinweisen auf einen Zusammenhang mit einer bestimmten Leberkrebsform. Sollte man Aspartam nun komplett meiden?
Die WHO hält die von der IARC herangezogenen Studien für nicht schlüssig genug und gibt Entwarnung. Viele Experten unterstützen diese Ansicht. Den Verzehr von Aspartam innerhalb der bisherigen Tageshöchstmengenempfehlungen hält die WHO weiterhin für unbedenklich, da er kein erhöhtes Krebsrisiko mit sich bringe. Die empfohlenen Höchstmengen pro Tag liegen laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und der WHO bei 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Zudem sei Aspartam eines der am besten untersuchten und von internationalen Expertengremien wiederholt bewerteten Süßungsmittel, so das BfR, das ebenfalls keine Bedenken habe. Dennoch empfiehlt die WHO, den Konsum von Zucker sowie Süßstoffen zu reduzieren und auf natürliche Süßungsmittel wie Obst zurückzugreifen.
In welchen Lebensmitteln steckt Aspartam? Der synthetisch hergestellte kalorienarme Süßstoff ist in vielen Lebensmitteln und Getränken wie kalorienarmen Light-Produkten, Kaugummi, Süßwaren und Joghurt enthalten. In der EU muss Aspartam namentlich oder mit der E-Nummer 951 in der Zutatenliste aufgeführt werden. Wie viel davon im Produkt enthalten ist, erfahren Verbraucher in der Regel nicht.