Der Moment des Sterbens birgt noch ein Geheimnis. Doch schrittweise enthüllt die Forschung, was in den letzten Stunden und Minuten vor dem Tod geschieht. In der Vergangenheit verlief der Sterbeprozess meist rasch, doch moderne Medizin ermöglicht ein allmähliches Sterben und erlaubt so ausführlichere Untersuchungen.
Sinneswahrnehmungen nehmen ab
Mediziner haben festgestellt, dass Sterbende zuerst den Hunger und Durst verlieren, gefolgt von Sprache und Sehkraft, während Gehör und Tastsinn zuletzt abnehmen. Der Prozess resultiert aus einer vom Gehirn gesteuerten Anpassung, bei der weniger überlebenswichtige Bereiche abgeschaltet werden.
Erhöhte Gehirnaktivität vor dem Tod
Bei einigen Nahtodpatienten wird ein helles Licht im Tunnel wahrgenommen, vermutlich aufgrund einer Aktivierung des visuellen Systems im sterbenden Gehirn. Überlebende von Herzstillständen berichten von intensiven Erfahrungen, die auf eine erhöhte Neurochemikalienmenge im Gehirn kurz vor dem Tod zurückgeführt werden könnten. Forschungen an Ratten zeigen, dass das Gehirn kurz vor dem Tod eine gesteigerte Aktivität aufweist, ähnlich wie beim wachen Bewusstsein.
