Trotz kontroverser Äußerungen und Antisemitismus-Vorwürfen hat die Stadt München beschlossen, das Konzert des Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters am 21. Mai nicht zu verbieten. Laut Stadtrat sei es aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen.
Nun plane die Stadt stattdessen, während des Konzerts ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen und das Existenzrecht Israels sowie die Souveränität der Ukraine zu unterstützen. Zudem sollte eine Rechtsgrundlage geschaffen werden, die es anderen Kommunen ermöglicht, in ähnlichen Fällen Auftritte zu verbieten, fordert Oberbürgermeister Dieter Reiter. Waters hat rechtliche Schritte gegen mögliche Konzertverbote angekündigt und betont, dass er nicht antisemitisch sei. Er kritisiere lediglich die Politik und Handlungen der israelischen Regierung.
Bei Konzerten ließ er etwa Ballons in Schweineform mit Davidstern aufsteigen, der nach Beschwerden wieder entfernt worden sei. Zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagte der 79-Jährige etwa, dass Russlands Präsident Putin damit den Faschismus in der Ukraine bekämpfen wolle. Waters‘ Deutschlandkonzerte sollen im Mai auch in Köln, Hamburg, Berlin und Frankfurt am Main stattfinden. Auch dort gab es Proteste und Forderungen nach Verboten.