Nachdem im März 2022 ein US-Amerikaner zwei Monate nach einer Schweineherz-Transplantation verstorben ist, möchte das Klinikum Großhadern in München neue Eingriffe wagen.
Maximal in zwei Jahren soll es laut den Münchner Herzchirurgen soweit sein. Man sei bereits in der Forschungs-Endphase und habe fast alles ausprobiert, so Herzspezialist Bruno Reichart. Als Organspender sollen Schweine aus Neuseeland dienen, die nur 70 bis 90 Kilogramm schwer würden. Damit hätten die Schweineherzen eine geeignete Größe für einen Menschen. Zudem seien die kleinen Schweine extra genmodifiziert worden. Nun fehle noch ein wichtiger Baustein, an dem man bereits arbeite, so Reichart. Nach der Modifikation müsste es noch Versuche mit Pavianen geben, sagt der 79-Jährige. Die Affen sollten ein Jahr lang überleben, ehe eine Pilotstudie am Menschen gestartet werde. Zurzeit kümmere sich das Forschungsteam um die Zulassung beim Paul-Ehrlich-Institut.
Reichart blickt optimistisch in die Zukunft. Dass der US-Patient zwei Monate nach der weltweit ersten Schweineherz-Transplantation überlebte, sei angesichts seiner Vorerkrankungen ein gutes Ergebnis. Vermutlich starb der US-Amerikaner, weil das Schweineherz mit einem Virus infiziert war. Trotz Tests blieb die Infektion unentdeckt. Diesmal solle es besser laufen, so Reichart.