Mit seinem Erfolgsrezept aus Effizienz, begrenzter Produktpalette und niedrigen Preisen hat sich Lidl im Wettbewerb behauptet und feiert nun sein 50-jähriges Bestehen. Doch was steckt hinter dem Konzern, der sich selbst als „nachhaltiger Frische-Discounter“ mit „bester Qualität zum besten Preis“ versteht?
Vom Lebensmittelgroßhändler zum Discounter
Nachdem Josef Schwarz 1930 den Lebensmittelgroßhändler Lidl & Schwarz KG gegründet hatte, eröffnete sein Sohn Dieter 1973 den ersten Lidl-Discounter in Ludwigshafen am Rhein. Damit legte er den Grundstein für das heutige Imperium in 31 Ländern weltweit mit über 12.000 Filialen, 93.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 100,8 Milliarden Euro im Jahr 2021.
Das Erfolgsrezept von Lidl
Der Discounter setzte laut Handelsexperte Thomas Roeb von Anfang an „stringent und aggressiv“ auf ein begrenztes Sortiment und Markenware sowie auf Expansion. Auch wenn sich das Discount-Prinzip im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat, zum Beispiel durch attraktiver gestaltete Filialen, steht der niedrige Preis weiterhin im Fokus.
Debatten und Skandale
2008 wurde Lidl aufgrund der Bespitzelung von Mitarbeitern mit Bußgeldern belegt. Aktuell steht der Konzern wegen einer Werbekampagne zur „Kreislaufflasche“ mit Günther Jauch in der Kritik der Deutschen Umwelthilfe. Dennoch haben solche Debatten laut Wirtschaftswissenschaftler Martin Fassnacht keine erkennbaren negativen Auswirkungen auf das Geschäft. Mit seiner PR-Strategie habe sich Lidl von einem verschwiegenen Unternehmen zu einem mit aktiver Kommunikation und Positionierung in der Öffentlichkeit gewandelt.
