Im Straßenverkehr gehören Wildunfälle zum Alltag, vor allem in ländlichen Gebieten. Doch wie verhält man sich richtig, wenn plötzlich ein Wildtier vor das eigene Fahrzeug läuft?
1. Gefahr erkennen und reagieren: Besonders in Wäldern und an Feldern in der Dämmerung oder bei Nacht sollten Sie Ihre Geschwindigkeit reduzieren und Ihre Fahrweise anpassen. Achten Sie auf Warnschilder und fahren Sie insbesondere auf Straßenabschnitten, die für Wildwechsel bekannt sind, vorsichtig und aufmerksam. Wenn ein Tier am Straßenrand steht, sollten Sie das Tempo verringern, hupen, das Lenkrad gerade halten und das Fernlicht ausschalten, um das Tier nicht zu blenden. Läuft das Tier auf die Straße, bremsen Sie stark ab. Versuchen Sie nicht auszuweichen, wenn Sie dadurch etwa gegen einen Baum prallen oder den Gegenverkehr gefährden könnten.
2. Unfallstelle absichern: Ist es zu einem Wildunfall gekommen, stellen Sie Ihr Fahrzeug am Straßenrand ab und sichern Sie die Unfallstelle, indem Sie die Warnblinkanlage einschalten, eine Warnweste anziehen, das Warndreieck aufstellen und sich ggf. hinter die Leitplanke stellen. Fassen Sie das verletzte Tier nicht an. Es könnte etwa Tollwut haben und Sie anstecken, wenn es sich wehrt.
3. Hilfe rufen und warten: Rufen Sie die Polizei, um den Unfall zu melden, und warten Sie am Unfallort, bis sie eintrifft. Ein totes Wildtier dürfen Sie nicht im Auto mitnehmen, denn das gilt als Wilderei und ist strafbar.
4. Wildunfallbescheinigung ausfüllen: Dokumentieren Sie mit der Polizei und dem Jäger den Unfall und die Schäden an Ihrem Fahrzeug. Auch Zeugen sollten notiert werden, um Ansprüche geltend machen zu können.
5. Versicherung informieren: Der Fahrzeugschaden kann entweder über eine bestehende Teil- oder Vollkaskoversicherung reguliert werden. Die Teilkaskoversicherung deckt Schäden, die durch einen Zusammenstoß mit Haarwild wie Wildschweinen oder Rehen entstanden sind. Bei der Vollkaskoversicherung wird der entstandene Schaden in jedem Fall ersetzt.